Donnerstag, 7. Juni 2007

08.05.2002 Romanshorn

Nach dem gestrigen Tag haben wir heute erstmal ausgeschlafen. W. hatte immer noch mit seinem Sonnenstich zu kämpfen. Sein Kopf war hochrot und er stand so ziemlich neben sich. An Weiterpaddeln war heute nicht zu denken. Es wäre zwar gegangen, aber auf Kosten von W`s Gesundheit. Es mußte eine neue Routenplanung her, denn eines war uns jetzt klar. Wir hängen im Zeitplan und schaffen den See nicht in der von uns gesetzten Zeit. Der See würde uns höchstens schaffen. Wir 3 saßen vor unseren Zelten mit einer Tasse Kaffee und schauten hinaus auf den See. Keiner sagte einen Ton. Jeder überlegte, wie es denn nun weiter gehen konnte. Auf dem See war der Fährverkehr zwischen Friedrichshafen und Romanshorn zu beobachten und auf einmal hatten E. und ich die zündende Idee. Wir beide schauten uns nur an, schauten zur Fähre, die gerade ankam, und waren uns einig. Wir gehen gleich zum Hafen und fragen bei der Fähre, ob die Fähre uns 3 und unsere Boote mit nach Friedrichshafen nimmt. W. meinte nun, daß nicht er, sondern wir den Sonnenstich hätten. Aber je länger er darüber nachdachte, desto besser fand er die Idee. Nach dem Kaffee machten wir uns sofort auf den Weg zum Hafen. Bei der Fähre fragten E. und ich, ob die Möglichkeit besteht, daß wir morgen mit der Fähre und 3 voll beladenen Seekajaks nach Friedrichshafen fahren können. Nachdem wir etwas ungläubig angeschaut wurden, bekamen wir dann das OK. Morgen um 11:30h könnten wir mit den Booten auf der Fähre übersetzen. So etwas hatten die Damen und Herren von der Fährgesellschaft wohl auch noch nicht erlebt. Öfter mal was neues. Über die Kosten konnte man uns allerdings noch nichts sagen, daß sollten wir am nächsten Tag auf der Fähre mit dem Kassierer ausmachen. Egal wie teuer die Fahrt sein würde. Wir waren uns einig, daß unsere Gesundheit wichtiger ist. Also war heute nochmal Ruhetag angesagt, und W. bekam von uns erstmal ein Cap verpasst, damit er nicht noch einen Sonnenstich kommt. Romanshorn ist ein sehr schönes Städtchen, aber wie fast alles in der Schweiz, sehr teuer. Am Nachmittag planten wir dann den Weg, den wir am nächsten morgen zum Hafen nehmen sollten. Denn im Hafen direkt war ein Aussteigen aus dem Boot nicht möglich. Der Trainer unseres Gastgebervereins, gab uns dann den entscheidenden Tip, so daß wir den Resttag in aller Ruhe ausklingen lassen konnten. Mal sehen wie es morgen auf der Fähre wird.

Tagesgeschehen

Gestern war ein guter Tag. Ich habe günstig 2 neue Hosen bekommen, weil mir ja nichts mehr passt (Wie denn auch mit 12kg mehr in 6 Monaten?), außerdem mußte das einfach mal sein. Die Kinder meiner Nachbarn meinten am Nachmittag ich müsse unbedingt mit ihnen im Garten spielen. Danach habe ich mir den Eröffnungsgottesdienst vom Kirchentag angeschaut im Fernsehen. Für mich ein Erlebnis, als ob ich mit dabei gewesen wäre auf den Poller Wiesen in Köln. Einfach nur toll. Aber auch nachdenklich. Mir gehen einige Gedanken nicht mehr aus dem Kopf. Aber das ist auch gut so. Habe dann noch mit einer ehemaligen Kollegin telefoniert, was mich dann total wütend gemacht hat. Ich hasse es einfach, wenn man sich über andere aufregt, welche etwas nicht unbedingt angebrachtes tun und selbst nicht besser, sondern eher schlimmer ist. Das stelle ich in letzter Zeit übrigens öfter fest. Ich kann von anderen nicht etwas erwarten, was ich selbst nicht leiste oder erfülle. Das ist aber nicht mein Problem, da muß sie selbst durch, aber gesagt habe ich es ihr. Vielleicht denkt sie ja mal darüber nach.
Heute ist bisher auch ein recht guter Tag.
Wenn es doch nur nicht so drückend wäre. Das mag mein Kopf gar nicht und ich auch nicht. Hoffentlich kommt bald ein reinigendes Gewitter.

07.05.2002 von Konstanz nach Arbon

Hier paddeln wir nun auf meinem Bodensee von Konstanz in Richtung Romanshorn in der Schweiz. So locker wie das alles aussieht ist das nicht. Allein das Boot ohne mich hat ca. 60kg und ich hatte zu der ca. 53Kg die bewegt werden wollten.

Heute sollte es also nach Arbon gehen. Das Wetter meinte es gut mit uns und lies die Sonne scheinen. Nachdem wir unsere Boote wieder gepackt hatten, was heute wesentlich schneller ging als noch vorgestern, brachen wir gegen 10:45h auf. Zuerst das letzte Stückchen Untersee (Rhein) rauf durch den Konstanzer Tricher auf den Obersee. Der Konstanzer Trichter hat seinen Namen daher, weil er wirklich vom Obersee, trichterförmig in den (Rhein) Untersee geht. Denn im Trichter beginnt genau genommen schon der Rhein. Der Trichter ist ca. 200m lang und hat reichlich Kabbelwasser (unruhiges Wasser mit vielen Kehrwassern und Strudeln), welches nur spurtartig mittig zu durchfahren ist. Auf dem Obersee empfing uns dann das herrlichste Wetter. Sonne, kein Wölkchen am Himmel und der See lag spiegelglatt in seiner ganzen Pracht vor uns. Wir paddelten weiter Richtung Kreuzlingen (Schweiz) und es wurde immer heißer im Boot. Wie gut, daß wir viel Flüssigkeit mit hatten. Bei Münsterlingen (Schweiz) machten wir dann unsere erste Pause und landeten in einer schönen Bucht an. Hier war der Grund sehr sanding und um nicht gefahr zu laufen, daß die Steueranlagen blockierten, holten wir die Steuer ein. Hier waren wir einfach nur da mit uns und der Natur. Der Mann meiner Freundin, ich nenne ihn jetzt einfach mal W., hatte sich vor Reisebeginn extra noch einen Trockenanzug gekauft. Das Geld hätte es sich sparen können, denn wir hatten so knapp 30 Grad Außentemperatur. Nach dieser schönen ausgedehnten Pause stiegen wir zurück in die Boot, das heißt ich stieg nicht ins Boot, sondern habe eine akrobatische saltoähnliche Einlage gegeben. Ich wollte nicht, daß meine Schuhe naß werden und bin über das Vorderdeck meines Bootes geklettert und irgendwie dann rein gesprungen. Muß zum schiessen ausgesehen haben. Aber egal, ich hatte trockene Schuhe. Wir setzten unsere Fahrt fort in Richtung Arbon. Der See war spiegelglatt. Es war ein erhabenes Gefühl in dieser Stille mit dem Boot durch das Wasser zu gleiten. Der Kiel schnitt richtig durch das Wasser und das einzige was zu hören war, waren die Paddeleinstiche ins Wasser. In der Ferne konnten wir die Berge der Schweiz und von Österreich sehen. Ein tolles Panorama. Hier fährt man auch entlang von Pfahlbauten und sollte doch aufpassen, daß man nicht über aus dem Wasser ragende Holzpfähle fährt. Durch die Hitze waren unsere Flüssigkeitreserven bald angegriffen und W., der weiter tapfer in seinem Trockenanzug paddelte, hatte einen hochroten Kopf. Sollte sich da etwa ein Sonnenstich einschleichen? Bei Uttwill (Schweiz) machten wir eine weitere Pause. Dort konnten wir direkt an einen Bootssteg ranfahren und wurden von dem Cafebesitzer im Boot bedient. Sowas hatten wir auch noch nicht erlebt. Im Boot sitzen bleiben und alles wird gereicht, daß nenn ich mal Service. Meine Freundin E. und ich beschlossen in der Pause, daß wir nur noch weiter bis Romanshorn fahren, da W. kurz vor einem Hitzschlag steht. Mann will das zwar nicht zugeben, aber wir haben ja Augen im Kopf. Die Sache soll ja schließlich Spass machen und erholsam sein und keine Opfer fordern. Nachdem wir unsere fahrt fortgesetzt hatten, las ich dann irgendwann, KC Romanshorn. So schnell wie in diesem Moment habe ich W. noch nie paddeln gesehen. Er flog förmlich übers Wasser und fragte bei dem Verein, ob wir dort übernachten dürfen. Nachdem wir es auch hier sehr nett angetroffen hatten, machten E. und ich uns daran die Boote aus dem Wasser zu schaffen und die Zelte aufzubauen. Mit W. war an diesem Tag nichts mehr anzufangen. Er hatte sich einen Sonnenstich zugezogen. Das kommt davon, wenn man keine Kopfbedeckung aufzieht und bei 30 Grad im Trockenanzug fährt. Männer eben. Nach 23 schönen Kilometern ging dann auch dieser schöne Paddeltag zu ende.

Kanutenwelt

Willkommen in meiner kleinen Welt, die nicht nur aus paddeln besteht :-)

Meine Bilder

Nach dem Gewitter in Gieselwerder an der Weser. Der Herrgott schickt einen Regenbogen und sagt: "Alles wird gut"

Wer hat an der Uhr gedreht?

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Der Campingplatz sieht ja wirklich superschön aus!!!
Hoffende - 12. August, 14:10
Wir paddeln mal wieder...
Lange sind wir nicht mehr im Boot gewesen. Es wird...
Blitzi - 12. August, 11:05

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