Mittwoch, 20. Juni 2007

Die Lenne von Wilhelmstal bis zum Wildwasserpark Hohenlimburg

Vereinsfahrten sind doch immer wieder was feines. Man nehme ca. 20 Personen im Alter von 12 bis 70Jahren, mit unterschiedlichem Leistungsstand, und fahre 29 Kilometer auf einem Fluß der seine kleinen Tücken in sich birgt. Ich kann nur sagen, das muß man einfach mal erlebt haben als Paddler. Es sollte also von Wilhelmstal (Dresel) bis zum Slalompark nach Hohenlimburg gehen. Bei Wilhelmstal setzten wir am Wehr ein. Laut Flußführer ist dieses Wehr unfahrbar und man sollte es umtragen. Nein, wir haben nicht umgetragen. Wir sind das Wehr (ca. 3m Höhe) gefahren, da dieses Wehr aber sehr steil im Auslauf war, ist jeder gut beraten gewesen, der ein kurzes Boot hatte. Alle anderen sind nacheinander baden gegangen. Die Temperaturen an diesem schönen Märztag lagen bei ca. 10 Grad Luft- und 7-8Grad Wassertemperatur. Bilanz nach dem ersten Wehr, 50% der Mitfahrer durften sich, nach noch nicht einmal 500m im Boot, gleich mal umziehen. Nachdem wieder alle trocken gelegt waren und wieder in den Booten saßen, konnte diese schon lustig beginnende Fahrt weiter gehen. Unser Wanderwart, ein weiterer Paddelkollege und ich bildeten dann für die anderen die Vorhut. Ob die Idee so gut war, wage ich heute noch zu bezweifeln. *grins* "Meine Vorhutmänner" und ich unterhielten uns recht gut. Der Fluß war ruhig und es gab keinen Grund zur Besorgnis. Keiner von uns bemerkte aber das nahende nächste Wehr, nach ca. 3 Kilometern bei Dresel. Ein kleines (ca. einen halben Meter hoch), unscheinbares und eigentlich auch harmloses Wehr, wenn man es denn richtig anfährt. Nun ja, wir paddelten also und unterhielten uns dabei. "Meine Männer" waren so ca. 2 Meter voraus (ich in der mitte von ihnen), da sehe ich wie wir uns dem Wehr nähern. Zum richtigen Anfahren blieb keine Zeit mehr. Es waren Bruchteile von Sekunden. "Meine Männer" fuhren mittig das Wehr runter und beide kenterten. Ich versuchte noch rückwärts zu paddeln, um vom Wehr wegzukommen, kam aber gegen sie Strömung nicht mehr an und fuhr gleichsam mittig das Wehr runter. Ich landete auf den anderen beiden umgedrehten Booten. Ich dachte, ich könnte mich noch mit einer Paddelstütze retten. Genau, ich dachte. Kaum zu ende Gedacht, kenterte mein Boot auch. Ich wurde aus dem Boot geschleudert und in das Wehr gezogen. Unten am Wehr erwischte ich mit dem Fuß gerade so die Kante und stieß mich ab. Katapultartig wurde ich aus dem Wehr in den Fluß geschleudert. Schwimmen war angesagt. Man war das Naß. sport027 Unsere Boote und Paddel schwammen derweil schon ca. 100m vor uns weg. Paddelkollegen haben uns und die Boote wieder eingesammelt. Nachdem dann auch wir trockengelegt waren, sollte es weiter gehen. Der Fluß wurde nun unruhiger, aber nachdem ja mittlerweile fast alle schon gebadet hatten konnte nun nichts mehr passieren, oder!?
Zwischendurch, auf dem Weg zum nächsten Wehr in Altena, hat sich noch jemand in den Bach gelegt. Wasser hatte an diesem Tag eine magische Anziehungskraft. Wir hatten schon Wetten abgeschlossen, wer als nächstes Baden ging und fanden das einfach alles nur noch zum Totlachen. Das nächste Wehr bei Altena, war ein Stufenwehr (ca. 5m hoch). Da der Wasserstand gut war, beschlossen wir das Wehr zu fahren. 3 Paddelkollegen, die Unsicher waren, trugen ihre Boote um, und alle anderen fuhren das Wehr. Oh Wunder, es ging keiner unfreiwillig baden. Von der Landschaft, haben wir nicht so sehr viel mitbekommen, da wir zu sehr auf das Wasser achten mußten. Aber es war schön ruhig, zumindest in der Umgebung. Lassen wir uns mal aus. Eine Gruppe mit 20 Personen ist nie ruhig. Bei Nachrod kam noch eine Fischtreppe. Keine Frage, auch die sind wir gefahren und einer hat mal wieder geprüft, ob das Wasser mittlerweile wärmer geworden war. Dann machten wir eine Pause. Unsere Rentner konnten nicht mehr und hatten sich wohl mächtig überschätzt. Solch eine Strecke zerrt an den Kräften. Nun war es Gott sei Dank nicht mehr weit (ca.10 Kilometer) bis zur Slalomstecke in Hohenlimburg. Unterwegs kam noch das eine oder andere kleine Wehr, an dem unsere Jugend und ich ihren Spass hatten. Am Ortseingang von Hohenlimburg, kam dann die letzte große Herausforderung. Ein Dreistufenwehr mit sehr starkem Rücklauf. Die Jugend durfte bis auf eine Ausnahme das Wehr befahren. Wir Erwachsenen trugen die Boote um und sicherten für die Jugend ab. Auch ich trug um, da ich mit meinen Kräften auch so langsam auf Reserve lief. Dann ging es noch kurz durch den Wildwasserpark und die Slalomstecke (da kamen Erinnerungen auf *schwärm*), durch die Zieldurchfahrt und endlich raus aus den Booten. Ist das schön, mal wieder trockene Sachen anzuhaben. Eine schöne Fahrt, aber nie wieder in solch einer großen Gruppe, mit so unterschiedlichem Leistungsniveau. Ich hätte diese Fahrt nicht gemacht, wenn ich nicht die Flußpunkte gebraucht hätte. War schon recht gefährlich zwischendurch. Wer dieses Stück fährt, bitte nur mit einem erfahrenen Paddler an seiner Seite.

(abgelegt in Flusserfahrungen)

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